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Naturparkführer im Rettungseinsatz

Es war einmal ein unbeholfener Mann. Der hatte so viel Pech, das ist kaum zu glauben…

Noch nicht wach am frühen Morgen verbrühte er sich den ganzen Unterarm am heißen Dampf aus dem Wasserkocher und brüllte in der Küche wie am Spieß um Hilfe…

Die viele Aufregung nahm ihm die Luft und der Schussel hatte sein Asthmaspray verlegt…

Überdies stolperte er auf einer Wanderung so unglücklich an den Felsbrocken am Bismarck-Stein, dass er ohnmächtig mit Kopfwunde geborgen werden musste…

Nicht viel später brach er auf der Wiese ohne Vorankündigung zusammen, zuckte und krampfte bis ihm das Blut aus dem Mundwinkel rann…

Nicht zuletzt beim Schnitzen im dämmrigen Wald verrutschte sein Messer und stach ihm eine pulsierend klaffende Wunde ins Bein… er schrie torkelnd um Hilfe, eine Blutlache am Unglücksort zurücklassend…

Rettungsteams im engagierten Einsatz konnten glücklicherweise immer wieder das Schlimmste verhindern.

So spielten sich – wörtlich genommen – die Szenen ab, die die Naturparkführer:innen und in diesen Fällen Ersthelfer am Unglückort herausforderten. Neugierig beäugt von Wanderern und Gästen, die eigentlich nur das Hermanns-Denkmal besuchen wollten. Aber das sonst weit über lippische Grenzen hinausragende Wahrzeichen spielte an diesem Wochenende nur die 2. Geige.

Unter Anleitung eines erfahrenen Rettungssanitäters, der ein Zwillingsbruder des „Schussels“ hätte sein können ;-), wurden dann die eingeleiteten Maßnahmen und Rettungen analysiert. Die Ursachen der Unfälle kamen zur Sprache, mögliche Fehleinschätzungen und Risiken der Rettung – für den Patienten wie die Retter selbst – wurden genauso wenig ausgelassen, wie umfangreiche Tipps und Hinweise für das richtige Vorgehen im speziellen Einsatzfall gegeben wurden.

Alle Teilnehmer:innen hatten trotz der ernst zu nehmenden Aufgaben viel Spaß (vgl. Fotos) während der beiden Seminartage. Das nötige theoretische Hintergrundwissen war auch didaktisch sehr ansprechend „verpackt“, so dass sich viele Merksätze und Abkürzungen gut einprägen konnten: wie z.B. schon die möglichst besonnene Ersteinschätzung der Risiko-Lage eingeleitet mit dem Spruch „Langsam, langsam, wir haben´s eilig!“. Bevor die Ersthelfer sich dann gemäß dem BAP-Check mit den lebensrettenden Vitalfunktionen auseinander setzten …

Zusammengefasst:

„Mögen wir das Gelernte nie anwenden müssen, aber können, wenn wir´s müssen…“

An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön an Ralf und die Outdoorschule Süd e.V., die uns so kompetent und tatkräftig ausgebildet haben.

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